Kanuwanderwege ab KCR


Die folgenden Beschreibungen sind als Ergänzung zu den Revier-Informationen auf der Internet-Seite des Landes-Kanu-Verbandes Bremen zu sehen.


Der Kanu-Club Rönnebeck liegt bei km 23 an der Unterweser, gerechnet ab Bremen-Stadt (Wilhelm-Kaisen-Brücke).


Die Unterweser mit ihren Nebenflüssen ist ein Tidengewässer, für die Fahrtenplanung ist deshalb ein Gezeitenkalender erforderlich, der jährlich vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie herausgegeben wird.

Neben den Hoch- und Niedrigwasserzeiten enthält der Gezeitenkalender (Tidenkalender) auch die Gezeitenunterschiede für mehrere Orte unseres Fahrtengebietes. So tritt beispielsweise das Hochwasser in Bremen rund eindreiviertel Stunden später als in Bremerhaven ein. Bis das Hochwasser das in Luftlinie nur wenige km von Bremen entfernte Blockland an der Wümme erreicht, vergehen noch einmal ein bis zwei Stunden. Beim Niedrigwasser sind die Differenzen noch größer! Der Einfluss der Gezeiten reicht auf der Wümme bis oberhalb Borgfeld, auf der Hamme bis zur Ritterhuder Schleuse, auf der Hunte bis Oldenburg und auf der Ochtum bis einige km oberhalb des Ochtumsperrwerks.


Der Tidenhub beträgt in Bremen ca. 4 m.


Hinsichtlich der Gezeiten auf der Unterweser muss man sich klarmachen, dass derjenige, der bei Niedrigwasser in Bremerhaven oder Nordenham startet, für seine Fahrt in Richtung Bremen mehr Zeit hat als derjenige, der bei Hochwasser in Bremen startet und bis zum Niedrigwasser Nordenham oder gar Bremerhaven erreichen möchte. Für längere Fahrten flussabwärts empfiehlt sich daher immer ein Zwischenstopp, z.B. auf dem Campingplatz Hariersand (hinter der Strandhalle bei km 41).


Während es bei Fahrten vom KCR weserabwärts zahlreiche Anlegemöglichkeiten an Sandstränden gibt, sind Anlegemöglichkeiten in Richtung Bremen sowie an Lesum und Wümme nur gelegentlich

an Rampen und Steganlagen gegeben.


Auf der Weser ist das Hauptfahrwasser (zwischen den roten und grünen Fahrwassertonnen) zu meiden, bei einer Durchquerung hat diese auf dem kürzesten (direkten) Weg zu erfolgen.


Hinsichtlich des Bootsmaterials sind vorn und hinten abgeschottete Seekajaks im Vorteil, schon wegen des besseren Geradeauslaufs im Vergleich zu kürzeren Booten.

Das Boot sollte über eine Steueranlage verfügen, für den Paddler solte das Tragen einer Schwimmweste selbstverständlich sein.


Wer sich einen Überblick über unser Revier verschaffen möchte, findet auf der Homepage des LKV Bremen, http://www.lkv-bremen.de/revier, Tourenvorschläge, Erklärung der Gezeiten, Hinweise zu Befahrensregelungen sowie zur Wasserwanderkarte „Bremen und umzu“ (mit Lage und Adressen der Bremer Vereine). Kanuwanderwege in Bremen und umzu


Den gesamten Raum Weser-Ems zwischen Mittellandkanal und Nordsee deckt der „Tourenatlas Wasserwandern“ aus dem Jübermann-Verlag ab.


Nicht zu vergessen der DKV-Gewässerführer Nordwestdeutschland vom Deutschen Kanu-Verband.


Fahrten ab KCR weserabwärts:


Oberhammelwarden:

Strandgaststätte bei km 34,6 am linken Weserufer, zwischen Elsfleth und Brake. Vom KCR hin und zurück 23 km.


Strandhalle Harriersand:

Strandhalle mit Badestrand bei km 41, dahinter der Campingplatz. Es besteht die Möglichkeit, von hier aus mit der Fußgänger- und Radfahrerfähre „Guntsiet“ nach Brake überzusetzen. Dort besteht u.a. Gelegenheit zum Fischessen im Restaurant „Neptun“ am Braker Binnenhafen.

Einen Besuch wert ist auch das Schifffahrtsmuseum in Brake mit dem „Telegraph“.

Vom KCR hin und zurück 36 km.


Rund um den Harriersand:

KCR – Sandstedt – KCR insgesamt 42 km. Hinweg auf der Weser bis Sandstedt, wo der Tidenwechsel abzuwarten ist. Dann mit der Flut durch die „Kleine Weser“ hinter dem Harriersand entlang. Dies kann eine Menge Zeit in Anspruch nehmen, weil insbesondere die flachste Stelle der Kleinen Weser nahe der Brücke bei Rade immer mehr verschlickt, weshalb die Flut immer länger braucht, bis man genügend Wasser unterm Kiel hat, um wieder in die „Große Weser“ zu rutschen.

Bei der Ausfahrt an der Südspitze Harriersand penibel an den Priggenweg halten, sonst sitzt man auf Schlick...

Wer noch eine Weserinsel umfahren möchte, biegt gegenüber vom ehemaligen U-Boot-Bunker bei km 28 in die Westergate, hält sich links und kommt bei km 26 gegenüber vom Kraftwerk Farge wieder auf die Weser.


UW8:

Soll heißen „Unterweser Acht“. Hierbei umrundet man in einer Tide die beiden Weserinseln Strohauser Plate und Harriersand. Auf der Karte ergibt das eine liegende 8, daher der Name.

Gesamtstrecke = 60 km.

Start bei Hochwasser beim KCR, mit ablaufendem Wasser an Harriersand und Strohauser Plate vorbei am besten bis zum Strand hinter dem ehemaligen Fähranleger Kleinensiel gegenüber von Dedesdorf (nördlich des ehemaligen Kernkraftwerkes Unterweser). Dort den Tidenwechsel abwarten und hinter dem Kernkraftwerk rechts in die Schweiburg, die uns an der Strohauser Plate entlang gegenüber von Sandstedt wieder in die Weser entlässt. Das Fahrwasser queren und bei Sandstedt in die Kleine Weser einfahren. Rückweg zum KCR wie bei „Rund um den Harriersand“.

Nun keine langen Pausen mehr machen, um bis Hochwasser den KCR zu erreichen.


Harriersand und Strohauser Plate kann man auch von Sandstedt aus umrunden, Ein- und Aussetzen am (teilweise verschlickten) Strand neben dem Fähranleger.


Reizvolle Nebenfahrwasser in der Nähe des KCR:


Bei km 25,0 zweigt links der Warflether Arm ab, ein Überbleibsel der vielen Nebenarme der Unterweser aus der Zeit vor dem Ausbau zur Seeschifffahrtstraße. In den Stunden vor und nach Hochwasser paddelt man zwischen dem Auewald auf dem Warflether Sand (Landschaftsschutzgebiet) und reichen Schilfbeständen vor dem Weserdeich fast zwei km parallel zur Weser, vorbei an der Warflether Kirche. Bei Niedrigwasser bildet der Warflether Arm ein Süßwasser-Watt.


Ähnlich verhält es sich mit Westergate / Blömer, dieser Nebenarm hat im Gegensatz zum Warflether Arm an beiden Enden Anschluss an die Unterweser. Allerdings ist er auch nur ca. eine Stunde vor Hochwasser befahrbar. Nach Hochwasser muss man aufpassen, rechtzeitig die Weser zu erreichen, um nicht im Schlick festzusitzen.

Die Abzweigungen von der Weser befinden sich bei km 26,4 (gegenüber vom Kraftwerk Farge) und km 27,9 (gegenüber vom ehemaligen U-Boot-Bunker).

Die bis zum Bau des Hunte-Sperrwerks bei Elsfleth gegebene und sogar von Binnenschiffen benutzte Durchfahrt vom Blömer zur Hunte ist nicht mehr möglich.



Fahrten ab KCR weseraufwärts:


Vom KCR ins Blockland:

Ca. 44 km über Weser, Lesum, Wümme bis Dammsiel (Schleusen oder Umtragen), Kleine Wümme, Maschienfleet (Umtragen in die Lesum), über Vegesack zurück zum KCR.


Ein paar km abkürzen kann man, wenn man ab Dammsiel rechts über das Gröpelinger Fleet zum Maschinenfleet paddelt. Das Gröpelinger Fleet unterliegt aber einer Befahrensregelung:

Gesamte Länge 15.03.-30.06. freiwilliger Befahrungsverzicht, übrige Zeit Uferbetretungsverbot, außer an gekennzeichneten Stellen. Auf diesem Weg sind es von / bis KCR ca. 40 km.


Vom KCR zu Ochtum oder Delme (bzw. umgekehrt, je nach Tide):

Zunächst 10 km die Weser aufwärts, dann, gegenüber der Moorlosen Kirche, rechts in die Ochtum (Sperrwerk). Bis Warturm / Fink sind es dann noch einmal 12 km mit drei Umtragestellen (davon zwei Selbstbedienungsschleusen).

5 km oberhalb der Mündung der Ochtum in die Weser kann man auch rechts in die Delme abbiegen, erreicht nach einem Kilometer eine Bootsrutsche (Gezeitengrenze) und nach zwei km den KC Hasbergen an der Hasberger Mühle.


„Rund um Bremen“:

Dies ist unsere „Königsrunde“! Wir starten kurz nach Niedrigwasser beim KCR und paddeln rund 22 km auf der Weser durch die Häfen bis in die Bremer Innenstadt, wo wir an der Schlachte aussetzen und die Boote auf unseren Bootswagen festzurren. Dann geht’s im Gänsemarsch durch die Bremer Innenstadt, Obernstraße, Sögestraße, durch den Hauptbahnhof und über die Bürgerweide zum Torfkahnhafen in Findorff, wo wir in den Torfkanal einsetzen,

Weiter geht’s über Kleine und Große Wümme oder über das Maschinenfleet zur Lesum, wo wir in Wasserhorst umtragen. Auf der Lesum passieren wir u.a. die Kanusport-Abteilung von TURA Bremen und, kurz vor der Mündung in Vegesack, das Schulschiff Deutschland.

Insgesamt können wir uns nach dieser Tour gute 50 km ins Fahrtenbuch eintragen!